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107 Schüler… 8 Lehrer… Eine Stadt (London 2016)

London16 allekLondon16 10akLondon16 10bkLondon16 10ckLondon16 10dkSamstagabend, gegen 20:00 Uhr, füllt ungeordnetes Gedränge den Elsterwerdaer Busbahnhof. Schüler brechen fast zusammen unter dem Gewicht ihrer Koffer während des Einladens, wedeln wild fuchtelnd ihre Pässe durch die Luft, auf dass die Lehrer sie endlich in den Bus lassen und liefern sich Kämpfe auf Leben und Tod, um den besten Sitzplatz zu ergattern. So begann die einwöchige Reise der zehnten Klassen und ihrer Begleiter nach England.
Wenn man gerade bei „Reise“ ist, die zwanzigstündige Busfahrt bis nach London war sicher nicht der angenehmste Teil des Ausflugs. Während sich am Abend alle noch aufgeregt tuschelnd auf einen erholsamen Schlaf freuten, glich die Passkontrolle am nächsten Morgen eher einem Set von „The Walking Dead“. Völlig übermüdet wurden wir mit der Fähre vom französischen Calais nach Dover geschifft und kaum auf englischem Boden angekommen, erwartete uns schon der erste Höhepunkt: Im malerischen Canterbury reihten sich in charmanten, schmalen Gassen zwischen überteuerten Cafés und niedlichen Bücherläden auch Subway und MCes ein. Wer das nötige Kleingeld besaß konnte zum Beispiel die berühmte Cathedral of Christ Church von innen besichtigen oder eine kleine Bootstour machen. Aber Zeit, um alles zu sehen, hatten wir nicht, denn nach nur vier Stunden ging es schon weiter. Jetzt, inzwischen abends, kamen wir endlich bei den Gastfamilien an, die uns herzlich empfingen.

Nach einer kurzen Nacht hieß es schon: Auf in die große Stadt - raus aus den Vororten und rein nach London! Leider ohne typisch roten Bus, aber nicht weniger informativ bekamen wir eine kleine Stadtrundfahrt, bevor wir an der Hyde-Park Corner im Großstadtdschungel ausgesetzt wurden und uns selbstständig einen Weg durch die Touristen und gehetzten Einheimischen bis zu einem der drei Museen – Victoria & Albert, Natural History oder Science Museum – kämpfen mussten.

Der folgende Tag, Dienstag, trumpfte als längster und wahrscheinlich anstrengendster Tag. Nach einer Führung und einer Elisabethan Dressing Demonstration im Shakespeare Globe Theater hatten wir ganze sechs Stunden Freizeit in der brütenden Spätsommerhitze. Manche freute es, andere wollten nur, dass der Tag vorbei ging, denn am Abend wartete für einige ein weiteres Highlight: Das Musical „Charlie and the Chocolate Factory“. Der andere Teil der Schüler besuchte das Kuriositätenkabinett „Ripleys - Believe it or not“. Leider konnte das Ripleys eher weniger überzeugen, umso schöner der Gang durch das nächtlich erleuchtete London. Nach diesem langen Tag warfen wir uns bei den Gastfamilien, diesmal leider ohne warmes Abendessen, regelrecht tot ins Bett.

Der Mittwoch war ein Lieblingstag vieler, denn es ging weit hinaus ans Meer, ins idyllische Fischerdörfchen Hastings, wo wir auf die grünen Wiesen, die traditionsreiche Altstadt und den wunderschönen Strand losgelassen wurden. Viel zu schnell mussten wir Abschied von diesem gemütlichen Fleckchen Erde nehmen, um dann jedoch gleich auf ein weiteres atemberaubendes Naturwunder zu treffen: Die Kreideklippen Beachy Heads, die wir mit Tanz und Gesang hoch und runter tollten. Nach einer kurzen Pause ging es „frisch gepullert“, wie Frau Lauenroth zu sagen pflegte, zurück nach New Eltham und zu den Gastfamilien, die uns schon zum letzten Abendessen erwarteten. Danach mussten wir leider unsere sieben Sachen packen, denn der folgende Donnerstag würde unser letzter Tag in London werden.

Ausgestattet mit Travelcards für die Londoner Underground teilten sich die Schülermassen hier wieder. Einige bestaunten das Madame Tussauds, andere besichtigten ein weiteres Wahrzeichen Londons, den London Tower, und manche wagten sich ins London Dungeon. Während der darauffolgenden Freizeit wurden letzte Besorgungen gemacht: Mitbringsel für die Familie, Andenken für sich selbst oder einfach nochmal etwas zwischen die Zähne, damit man die bevorstehende Rückfahrt nicht mit leerem Magen antreten musste. Den krönenden Abschluss bildete die Fahrt mit dem Riesenrad „London Eye“, von dem man einen traumhaften Ausblick auf die ganze Stadt genießen konnte.

Aber alles hat ein Ende und so ging es, ohne nur einen Tropfen Londoner Regen abbekommen zu haben, gegen neun wieder zurück in Richtung Heimat. Viel Energie zum Schwatzen hatte keiner mehr. Alle waren gleichermaßen erschöpft, aber auch zufrieden. Am nächsten Tag würden wir wieder zu Hause sein, mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen im Gepäck.

Goodbye England!

Jasmin, Julia, Lea, Niclas (10b)

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