Der Chemie einmal ganz nah
Einmal einen exklusiven Einblick in eine der größten Betriebe Südbrandenburgs, die BASF in Schwarzheide, zu bekommen - das war die Idee des „MINT regio Exklusivpraktikums“, einer Initiative, die von der BASF und den MINT-freundlichen Partnerschulen der Umgebung ins Leben gerufen wurde. Auch in diesem Jahr hatten zwei Schüler der Jahrgangsstufe 11, Tom Haufschild und ich, Julian Wiegner, die Möglichkeit an diesem besonderen Angebot vom 25.-27. Januar gemeinsam mit acht weiteren Schülern von 4 anderen Schulen teilzunehmen.
Montag früh ging es in aller Frühe los zum nahegelegenen Hotel ACHAT, wo wir direkt vom BASF-Mitarbeiter Paul Ritter, der die diesjährige Organisation des Praktikums übernahm, empfangen wurden. Und es ging auch direkt los in Richtung Betriebsgelände. Dort angekommen bekamen wir zunächst einige ausführliche Informationen im Besucherzentrum zum Chemiekonzern. Am Nachmittag gab es noch eine Betriebsrundfahrt und einige umfassende Führungen durch einzelne Produktionsgebäude. Hier wurde bereits deutlich, dass Einblicke möglich wurden, die üblichen Besuchergruppen gar nicht angeboten würden. Auch das wohlgewählte Abendprogramm, das uns in den „Tiroler Stadl“, ein Restaurant mit Bowlingbahn, in Senftenberg führte, sorgte für ein besseres Kennenlernen untereinander.
Die exklusivsten Erfahrungen konnten wir alle am Dienstag machen. Entsprechend unserer Schulen wurden wir in Zweiergruppen aufgeteilt, von denen jede separat in unterschiedlichen Bereichen des großen Betriebes einen Mitarbeiter begleiten durfte. In unserem Falle war es möglich das Labor von zwei Seiten zu sehen zu bekommen. Einerseits bekamen wir Einblicke in die Verfahrensoptimierung, darunter auch Informationen zur Energiegewinnung aus dem hochgiftigen Phosgen, andererseits wurde uns der Bereich der Analytik vorgestellt. Zu jeder Zeit war unser chemisches Wissen gefragt. Jedes Labor wurde uns in ausführlichster Weise vorgestellt, Fragen wurden uns sofort kompetent beantwortet. Eine solche Erfahrung kann sich jeder Chemieinteressent nur wünschen! Der Nachmittag war wiederum durch ein schönes Programm ausgefüllt. Wir fuhren in das Hallenbad Lauchhammer und genossen auch dort einen schönen Abend, der mit einem leckeren Essen im Hotel abgerundet wurde. Auch an diesem Tag konnten wir uns etwas besser kennenlernen.
Am Mittwochvormittag stand nun das praktische Arbeiten an. Im Labor durften wir nun alle experimentieren. Über das Verfahren des Titrierens konnten wir den genauen Gehalt an Essigsäure im Essig ermitteln. Offensichtlich liegt uns Chemie im Alltag näher als viele denken! Der Nachmittag wurde abgerundet mit unseren Abschlusspräsentationen, in denen wir unsere Tage resümieren konnten. Auch einige Andenken an die BASF wurden uns überreicht und wir nahmen Abschied von allen beteiligten Mitarbeitern, die uns diese ausgezeichneten und exklusiven drei Tage in dem großen Konzern ermöglicht haben! Das unter anderem Exklusivste wurde uns zum Schluss verkündet: ein Teil des Praktikums ist ein Stipendium auf Initiative der BASF und der teilnehmenden Partnerschulen, das einem der Teilnehmer Unterstützung beim Studium leisten kann.
Wir möchten uns auch hier noch einmal für das freundliche Gegenübertreten aller Mitarbeiter bedanken, durch deren Hilfe diese drei Tage erst so interessant wurden. Wir finden es grandios, dass den Schülern die Möglichkeit gegeben wird, einen berufsorientierenden Einblick in mögliche Aufgabenbereiche der BASF zu bekommen.
Nicht zu vergessen ist natürlich auch die umfassende Versorgung aller Schüler! Ein tolles Hotel und eine ausgiebige Verpflegung.
Abschließend möchten wir noch einmal verdeutlichen, dass wir jedem Chemieinteressenten dieses Exklusivpraktikum nur empfehlen können! Solche Erfahrungen kann man als Schüler nicht in ähnlicher Form erleben! Wir würden es jederzeit wiederholen wollen. Aber wir lassen lieber den Chemikern der folgenden Jahrgänge den Vortritt.
Julian Wiegner, 11d