Projekt Austausch: Jetzt sind die Polen dran!
Nach einem wiederholten erfolgreichen Besuch der deutschen Schüler in Polen im September 2012 tauschen wir die Rollen und begrüßen unsere polnischen Freunde in Elsterwerda…
Angst, Nervosität, Neugier, Spaß, Schrecken, Vorfreude, Coolness, Trinkfestigkeit und Freundschaft – ein Wechselbad der Gefühle! Dies alles durchlebten wir, einige Schüler der elften Klassen des Elsterschloss-Gymnasiums, in nur einer Woche. Der Grund dafür, kein anderer als der Austausch mit unserer polnischen Partnerschule in Nakło nad Notecią. Dieses Projekt gibt es mittlerweile seit einigen Jahren und trotz der stets positiven Berichte der Schüler zeigen noch viel zu wenige Interesse daran. Als uns Frau Jahn und Herr Bauer, Leiter des Projekts, von der Möglichkeit erzählten, an einem Austausch mit polnischen Schülern teilzunehmen, waren sehr viele skeptisch – ganz nach dem Motto, nach London und Paris wäre ich mitgekommen aber was will ich denn mit polnischen Schülern? Ich werde es euch verraten!
Unsere letzte Woche begann zwar mit kleineren Berührungsängsten mit der anderen Nation, haben sich letztendlich aber zu Spaß und vor allem zu Freundschaft entwickelt. Die anfängliche Sprachhürde war schnell überwunden und die Zeit miteinander verging auf einmal wie im Flug, sämtliche Vorurteile waren schnell über Bord geworfen. Und plötzlich mussten wir feststellen, dass unsere gemeinsame Woche viel zu schnell vorbei war. Wir haben viel erlebt und versuchten den Gästen in dieser kurzen Zeit unsere Heimat so gut wie möglich zu zeigen. Gemeinsam mit unseren Lehrern, unterstützt ebenfalls von Frau Geppert, Frau Wilhelm und Herrn Tribull, stellten wir ein abwechslungsreiches Programm zusammen und so besuchten wir die Städte Dresden und Potsdam, wo wir unter anderem den Landtag und das Schloss Sanssouci mit einer deutsch-polnischen Führung anschauten. Am schönsten war der Mittwoch in Dresden mit der Besichtigung der wunderschönen Altstadt aber auch dem Erkundungstrip im Verkehrsmuseum. Danach gab es eine, für uns sehr von Vorteil, ausgedehnte Freizeit, die wir alle kräftig für ein Powershopping nutzten. Die restlichen Tage verbrachten wir beispielsweise beim Bowlen, bei einer Stadtrallye durch Elsterwerda oder beim Baden. Langeweile- Fehlanzeige! Unsere polnischen Freunde waren nämlich immer für eine Überraschung gut, egal ob in Elsterwerda, Dresden, Potsdam oder an unseren gemeinsamen Abenden, die jeden Tag in einem anderen Garten stattfanden. Wir grillten, redeten, tanzten und hatten jede Menge Spaß. Den letzten Abend vor der großen Heimreise feierten wir noch einmal kräftig in der Banane, wo die polnischen Schüler eindeutig ihre Tanz- und Partyfähigkeiten unter Beweis stellten und die Deutschen damit im Schatten stehen ließen. Sie sorgten einfach mit ihrer Fröhlichkeit, ihrem vielen Humor, nie endender Energie und immer neuem Gesprächsstoff für eine unvergessliche Woche, die uns allen noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird.
Fakt ist, dass jeder der diese Chance mit einer anderen Nation, egal welche, in Kontakt zu treten nicht nutzt, ist selbst schuld. Die Erfahrungen, die man dort sammelt, den Spaß und die neuen Freundschaften, das kann einem niemand mehr nehmen. Man wird schnell sehen, dass sich Vorurteile in Luft auflösen und man von dem Gegenteil überzeugt wird. Das soll sich nicht nur an die Schüler sondern auch an die manchmal kritische Haltung der Eltern richten.
Und so kam es, dass am letzten Tag sogar die eine oder andere Träne vergossen wurde und aus all den vielen Gefühlen am Anfang, eine unvergessliche Woche übrig blieb.
S. Engelmann