Der verlorene Transport – Ein Stück Geschichte aus Tröbitz
Wir, die Klasse 7b aus dem Elsterschloss-Gymnasium Elsterwerda, unternahmen am 16.05.13 einen Projekttag nach Tröbitz, um mehr über den verlorenen Transport zu erfahren.
Im Deutschunterricht behandelten wir das Tagebuch der Anne Frank, in dem es auch um das Konzentrationslager Bergen-Belsen ging, welches auch eine Rolle bei der Geschichte des verlorenen Transportes spielte. Nachdem wir mit dem Bus in Tröbitz angekommen waren, liefen wir zur Kirche, an der wir freundlich von Herrn Jahre und Frau Fornoville begrüßt wurden. Sie informierten uns darüber, dass am 11.04.1945 für 2500 Häftlinge aus dem Konzentrationslager Bergen-Belsen der dritte und somit letzte Zug nach Theresienstadt startete.
Nach einer qualvollen Irrfahrt kam dieser Zug dann am 23.04.1945 in Tröbitz zum Stehen. Die Truppen der sowjetischen Armee befreiten die völlig ausgehungerten, entkräfteten und an Typhus erkrankten Häftlinge. Nun suchten sie Schutz und Unterkunft im Dorf Tröbitz. Wir legten einen Blumenstrauß auf das Massengrab, welches sich neben der Kirche befindet, nieder. Wir liefen dann mit Frau Fornoville und mit Herrn Jahre zum jüdischen Friedhof. Dort legten wir auf einigen Gräbern einen Stein nieder, denn bei den Juden ist es so üblich, dass man einen Stein zur Erinnerung hinlegt, nicht so wie bei uns, Blumen. Als wir in der Grundschule in Tröbitz angekommen waren, besuchten wir eine Ausstellung zum verlorenen Transport. Dort trafen wir auch einen Zeitzeugen namens Herr Mann, der uns von dieser Zeit aus seiner Sicht berichtete. Er war zu dieser Zeit 10 Jahre alt, aber konnte sich noch gut an den Mai von 1945 erinnern. Zum Abschluss dieses Tages gingen wir zum Haltepunkt am Bahnkilometer 106,7, an dem der verlorene Transport stehenblieb. An diesem Haltepunkt befindet sich ein weiteres Massengrab, welches wir besichtigten. Nachdem wir uns dort ein wenig ausgeruht hatten und ein Klassenfoto geschossen wurde, gingen wir nun denselben Weg wie die Häftlinge damals zurück zur Grundschule.
Der Projekttag war sehr informierend und interessant. Nun wissen auch wir etwas über die schicksalhafte und dramatische Geschichte der Tröbitzer.
Stefanie König und Lisa Zander, 7b