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5. Flaschenpost - leider nicht mehr aus Korea!

Im Frühtau zu Berge wir ziehn,
Fallera
Es grünen die Wälder und Höh'n,
Fallera
|: Wir wandern ohne Sorgen
Singend in den Morgen
Noch ehe im Tale die Hähne krähen. :|
Werft ab alle Sorgen und Qual,
Fallera
Und wandert mit uns aus dem Tal,
Fallera
|: Wir sind hinaus gegangen
Den Sonnenschein zu fangen
Kommt mit und versucht es doch selbst einmal. :|

Hallo liebe Freunde, Bekannte und Verwandte!    Ende Juni 2012

Ich bin wieder in Deutschland!

Seit nunmehr fast zwei Wochen gewöhne ich mich wieder an die deutsche Sprache, das deutsche Wetter, das deutsche Essen, an meine persönliche Vorgesetzte in Deutschland ;), an Nutella, an die deutsche „Gelassenheit“, an die Ruhe in der Kleinstadt, an die wenigen Autos hier auf den Strassen, das viele Grün im Stadtbild und daran das man fast alles wieder versteht (sowohl sprachlich als auch im Umgang miteinander).


Um dem schwarzen „Austausch-Loch“ zu entkommen mache ich jetzt zurzeit ein 4-wöchiges
Praktikum im Krankenhaus hier in Elsterwerda. Es macht sehr viel Spaß und ist auch eine sehr gute
Ablenkung vom Fernweh! ….und eine gute Gelegenheit um wieder deutsch zu lernen!
Bedanken möchte ich mich bei den vielen Lesern meiner Flaschenpostnachrichten. Ich habe mich
sehr über die Grüße gefreut - aus Dresden, München, Hamburg, von der Ostsee, aus Elsterwerda,
Großthiemig, Finsterwalde, Bad Liebenwerda, Herzberg, Leipzig, aus Cottbus und Calau, aus
Wolfsburg und Berlin, aus Heidelberg, Nürtingen, Salzburg, London, Rom und Mailand…
Ganz besonders möchte ich mich bei den Mitgliedern des Rotary Clubs Finsterwalde bedanken, die
mir den Austausch überhaupt erst ermöglicht haben! Ganz, ganz herzlichen Dank
auch an die Gastfamilien der Inbounds in Deutschland - Familie Dr. Passin in Kraupa, Familie Lobeda
in Zeischa, Familie Berger in Elsterwerda und Familie Voigt in Bad Liebenwerda.
Des Weiteren möchte ich natürlich auch den Lehrern und Schulkameraden danken, die meine
Flaschenpost gelesen und für gut befunden haben und sich bei mir meldeten. Vielen Dank auch an
Herrn Platschek, der die Nachrichten auf der Homepage des Elsterschlosses veröffentlicht hat.
Grüße und Nachrichten aus der Heimat sind im Ausland immer willkommen!


• EXPO in Südkorea
5 Tage bevor ich wieder nach Hause flog bin ich zusammen mit dem Wissenschaftskurs der Sajik High
School zur EXPO in Yeosu gefahren. Das Gelände der EXPO ist zwar verhältnismäßig klein, war aber
wirklich sehr schön gestaltet und geplant. Das Thema der diesjährigen EXPO in Yeosu war die
weltweite Erhaltung der Meere und wie man die Verschmutzung der Meere verringert und
rückgängig machen könnte.

Wir haben die internationalen Pavillons der Schweiz, von Frankreich, Deutschland, Japan, Russland
und den Pavillon von Korea besucht. Die Schweizer im Schweizer Pavillon haben sich richtig gefreut,
mal wieder jemanden zu treffen, der deutsch spricht! Das Personal im deutschen Pavillon hingegen
war leider etwas zu abweisend...
Des Weiteren besichtigten wir tolle Technikausstellungen von weltweit bekannten Herstellern wie LG
und Samsung. Die EXPO war sehr gut besucht – vorwiegend natürlich von Asiaten.


• Verabschiedung in Südkorea
Das Jahr verlief zum Ende hin so schnell, das mir plötzlich nur noch 4 Tage blieben um mich bei
meinen Freunden und Gastfamilien zu verabschieden. Ich konnte mich leider nur mit meiner dritten
Gastfamilie treffen, da die Mutter der ersten Gastfamilie einen schweren Autounfall gehabt hatte
und meine zweite Gastfamilie schon wieder (unbekannt) umgezogen war... Aber ich konnte Ihnen
wenigstens Grüße übermitteln lassen.
Mit meiner dritten Gastfamilie bin ich zum Strand in Centum gefahren um dort ein sehr gutes und
bekanntes Fischrestaurant zu besuchen. Es war wirklich schön, sie noch einmal getroffen zu haben
um sich zu verabschieden.
Außerdem traf ich mich am nächsten Tag mit meinen Freunden aus Centum am Strand von
Haeundae. Dort war an diesem Samstag ein Sandburgfestival. Die besten Sandburgen von Künstlern
und Schulklassen wurden hier ausgestellt und prämiert. Es waren vorrangig Denkmalnachbauten und
Buddha-Figuren – ca. 4 - 5 m - hoch errichtet worden.
Am letzten Tag vor meinem Abflug traf ich mich dann am Vormittag mit den Schülern von der Sajik
High School um mich zu verabschieden.
Es war wirklich toll, solche netten Kontakte nach Korea knüpfen zu können. Ich habe dort viele
Freunde gefunden und möchte mich selbstverständlich auch bei all meinen Gasteltern bedanken, die
für mich gesorgt haben. Ich bin natürlich immer noch in Kontakt mit ihnen – per skype und mail.


• Koreanisch sprechen
Koreanisch ist für uns Europäer ziemlich schwierig – es dauert etwa 5 - 6 Jahre um es fließend
sprechen zu lernen. Ich kann jetzt Hangeul lesen und übersetzen. Die einfache Verständigung im
Koreanischen funktioniert somit. Hangeul ist eine Buchstabenschrift – zusammengesetzt aus
26 Zeichen. Die Zeichen werden immer in Dreigruppen in quadratische Form zusammengestellt –
dadurch haben die gebildeten Wörter Ähnlichkeit mit japanischen Schriftzeichen – sind aber ganz
anders! Allerdings ist auch die Aussprache und Satzstellung im Koreanischen für uns sehr
gewöhnungsbedürftig!


• Tag des Abfluges
Alle meine Sachen inklusive Cello waren gepackt und wir fuhren zum Flughafen. Am Flughafen wurde
mir dann mitgeteilt, dass der Sitzplatz auf Grund einer Änderung der Bestimmungen für „Nicht“-menschliche
Objekte (Cello) geändert wurde. Auf gut deutsch: Ich darf nicht fliegen! Erst nach endlos
langen Diskussionen und dem Einräumen von Fehlern von Seiten der Fluggesellschaft (Der Flug war ja
fast ein Jahr vorher gebucht worden!) und ich schon fast zu spät zu meinem Flieger kam, wurde der
Sitzplatz dann bestätigt.
Der Flug war leider größtenteils durch Wolken und damit auch sehr unruhig. Weil ich aber in der
Nacht zuvor noch Sachen gepackt hatte und somit gar nicht geschlafen hatte, nutzte ich die Zeit im
Flugzeug um zu schlafen und mich gleich ein bisschen auf die deutsche Zeit umzustellen. Der Flug
ging von Busan nach Seoul, von Seoul nach München und von München nach Dresden. Wegen des
Cellos musste ich ab München einen Flug später nehmen und hatte somit dort fast 5 Stunden
Aufenthalt.
Als ich dann endlich in Dresden nach etwa 20 Stunden gelandet war wurde ich von Mama, Papa und
Luise umarmt und mit Blumen und der Deutschlandfahne begrüßt! :)


• Schlussbemerkungen
Abschließend betrachtet fand ich das Jahr in Korea wirklich sehr, sehr toll und höchst spannend!
Auch wenn es zwischendurch ein paar Probleme in der Verständigung gab - durch Missverständnisse
und vielleicht auch ein bisschen durch Unverständnis. Trotzdem habe ich das Jahr in Asien zu Ende
gebracht und bin auch stolz darauf. Ich konnte in einer fremden Kultur viele neue Kontakte knüpfen,
habe interessante Menschen kennen gelernt, viele neue Freunde gefunden und habe viele tolle,
interessante Plätze und Sehenswürdigkeiten entdeckt.
Ich bin aber auch froh, wieder in Deutschland zu sein. Einmal, weil meine Eltern und meine
Schwester hier sind, aber auch, weil man in Korea momentan nicht wirklich weiß wie es dort
weitergeht. Die Lage zwischen Nord- und Südkorea spitzt sich so langsam zu. Manche Experten
geben Korea noch 2 bis 3 Jahre bis es dort zu Auseinandersetzungen zwischen Nord und Süd
kommen könnte. An etwas außerhalb liegenden Stränden werden oft Übungen vom Militär
durchgeführt mit dem Aufbau von Geschützstellungen und ähnlichem. Außerdem sieht man im
alltäglichen Straßenbild immer mehr bewaffnete Soldaten die in Bereitschaft sind.
Trotz dieser doch sehr beängstigenden Situation war es sehr schön, dort gewesen zu sein und mit
den Menschen dort gemeinsam gelebt zu haben. Ich hoffe und wünsche mir von Herzen für meine
Freunde in Korea, dass sich der Konflikt zwischen Nord- und Südkorea friedlich lösen lässt!
Ich kann solch einen Austausch in ein fremdes Land nur empfehlen! Man bekommt teilweise völlig
neue Sichtweisen auf bestimmte Dinge, wird gelassener und entdeckt täglich interessante Sachen!
Aber man lernt auch unsere Kultur schätzen und erkennt, welch hoher Stellenwert dem „Made in
Germany“ in der Welt beigemessen wird!

Es grüßt ganz herzlich
Euer/ Ihr Merlin

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