Rezitator Gerd Berghofer im Elsterschloss-Gymnasium
Am Montag, den 12. Dezember 2011, besuchte der Rezitator Gerd Berghofer das Elsterschloss-Gymnasium in Elsterwerda. Schon sehr gespannt erwarteten die Schüler der Klassenstufe 11 das Programm des Rezitators. Unter dem Thema des Vortrages „Die verbrannten Dichter“ konnten sich die Zuhörer zu Beginn nur wenig vorstellen, doch im Verlauf des Vortrages gewann das Publikum immer mehr Einblick in die Thematik. Es ging um die Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933 an zahlreichen Hochschulen durch nationalsozialistische Studenten. Die meisten Bücher, die der Verbrennung zum Opfer fielen, stammten von kritischen Autoren, die schon seit langem von den Nationalsozialisten attackiert wurden, aber trotzdem von einem breiten Publikum geschätzt wurden sind. Mit einer ausdrucksvollen Rezitation der neun Feuersprüche, von denen die Verbrennungen begleitet wurden, begann er seinen Vortrag. Es wurden Werke von deutschen Dichtern, Schriftstellern und Wissenschaftlern wie Bertolt Brecht, Erich Kästner oder Sigmund Freud in die Flammen geworfen, aber auch Werke von ausländischen Autoren verbrannt wie von Mark Twain oder Ernest Hemingway.
Doch besonders tragisch ist, dass durch die Bücherverbrennungen einige Schriftsteller heute vergessen sind, da ihre Existenzen vernichtet wurden. Das Ziel der Nationalsozialisten, Andersdenkende vergessen zu machen, wurde erreicht.
Zu diesen vergessenen Autoren zählen unter anderem Erich Mühsam, Oskar Maria Graf, Arnim T. Wegener und Else Lasker-Schüler. In bewegender Vortragsweise brachte der Rezitator durch Biografien und Texte das Schicksal der Autoren den Zuhörern nahe. Die Art und Weise, wie Gerd Berghofer seine Sprache und Stimme als Werkzeug einzusetzen weiß, hat alle Anwesenden beeindruckt. Mit einem kräftigen Applaus bedankten sich die Zuhörer für den Vortrag. Das Publikum war zum Schluss des Vortrages so gebannt, dass kaum weitere Fragen gestellt wurden. Mit dem Programm „Die verbrannten Dichter“ hat es sich Gerd Berghofer zur Aufgabe gemacht, das Geschehene in die Köpfe der Menschen zurückzubringen und an diese schrecklichen Schicksale zu erinnern, da diese sich bis in die Gegenwart auswirken. Seine Rezitation endete mit einem Appell, der sich darauf richtete, dass damalige Intelligenz für die Bücherverbrennung verantwortlich war. Er legte den zukünftigen Studenten ans Herz, immer einen kritischen und wachsamen Umgang mit den Dingen zu entwickeln, mit denen sie in ihrer Zukunft konfrontiert werden.
Juliane Bäßler, Klasse 11a