Eine Exkursion nach Mühlberg
Damit die Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät
Unserem 11er Jahrgang wurde es in der Projektwoche vom 12. – 16.09.22 ermöglicht, einen Schritt zurück in die Vergangenheit zu machen. Damit wir diese nicht vergessen, absolvierten wir eine Exkursion nach Mühlberg. Das Ziel war das Museum und ein altes Kriegsgefangenenlager, welches sich von 1939 bis 1948 ca. 5 km nordöstlich von Mühlberg befand.
Um nicht ins kalte Wasser geschmissen zu werden, bekamen wir im Stadtmuseum von Frau Pörschel, welche die wissenschaftliche Mitarbeiterin ist, eine kleine Einführung. Sie berichtete über den Standort allgemein, die Entstehung von der Burg zum Schloss, die Entwicklung von Handwerk und Handel, von der Blüte der Stadt und schließlich auch über die historisch besondere Situation des Kriegsgefangenenlagers. Anschließend konnten wir uns mit Guides in ausgewählten Themen vertiefen. Die meisten interessierten sich für das doppelte Gesicht des Lagers, bekannt als Kriegsgefangenenlager Stalag IVB (1939-1945) und das anschließende Speziallager Nr.1 des sowjetischen NKWD (1945-1948) - leider war für so viel Interessantes die Zeit zu knapp.
Jedoch gab es uns eine gute Vorlage für die Besichtigung von Stalag IVB und dem Speziallager Nr.1, die wir später absolvierten. Um nicht nur übers Gelände zu laufen, sondern auch interessante Informationen der Situation damals in Mühlberg zu erhalten, bekamen wir von Frau Andrich und Herrn Knispel eine Führung. Sie führten uns übers Gelände und gaben uns Einblicke von damals. Das Speziallager diente vor allem der Isolierung tatsächlicher oder vermeintlicher Gegner der neuen gesellschaftlichen Ordnung. 6700 Tote zählte das Speziallager, die erst am 11.8.2004 aus den zahlreichen Massengräbern in würdiger Form am Hochkreuz auf der zentralen Gedenkstätte bestattet wurden. An diesem Ort kann man heute noch kleine restliche Überbleibsel sehen, wie z.B. die Lagerstraße und die Latrinen. Jedes Jahr im September wird eine große Gedenkfeier veranstaltet, welche in besonderer Weise BEIDEN Epochen in der Geschichte dient und zu den Gästen aus ganz Europa erscheinen. Es ist wichtig, dass die Vergangenheit wieder auflebt, um die Gegenwart zu verstehen.
Ich glaube, es bedarf keiner Worte mehr, um zu erklären, in was für einer besonderen Zeit wir Jugendlichen gerade leben dürfen.
Jennifer Horn, DEGK 2